schöne Sopranstimme
Ich hatte als Kind eine sehr schöne Sopranstimme, kam aber infolge verschiedener Störungen nicht richtig über die Mutation; verfügte aber anscheinend über eine ´farbschöne´ Tenor-Stimme; sang bei Kirchenkonzerten; landete bei einer Gesangslehrerin; ich fühlte, daß da etwas nicht stimmen kann; las Bücher über die Bildung von Tenor - Stimmen - und landete Anfang 1938 bei einem dieser Autoren ; Rosner war sein Name. Er war Korrepetitor von Benjamino Gigli, dessen Foto mit einer sehr freundlichen Widmung auf dem Klavier stand. Ich war ohne finanzielle Mittel und gestand es Herrn Rosner beim Eintritt... Er prüfte mich und äußerte sich : ´Irgendwas mache ich aus Ihnen´ Wir einigten uns auf ein Erfolgshonorar. Nach drei Stunden merkte ich, wie sehr die Stimme wuchs - ich war überglücklich ! Das aber nicht lange - Anfang März erhielt ich auf eines der Foto geschrieben. Er hatte unter mehreren verlangten Fotos zwei behalten und hat sie mir zurückgesandt. Rosner war Jude - im März zog Hitler in Wien ein... Rosner hat mich noch zu seiner besten Schülerin in der Wallgasse ( beim Raimund-Theater ) empfohlen, bei der ich zwei Stunden genommen habe ; dann war es auch hier vorbei - ich wurde zur Deutschen Wehrmacht eingezogen...

 

Der 17 jährige Franz spielt
seiner rekonvaleszenten
Mutter
aus
W.A.Mozarts
Violinkonzert in A-DUR

Foto: für Hr. Rosner

Franz Renisch, 1060; Mariahilfer-Straße 125/16    Tel: 01/596 43 02
Und so beginnt die Familiengeschichte