Elternhaus, HIRM
Mutter: Juliane Renisch
Vater: Josef Renisch
" Lieber Vetter !

Ich möchte Ihnen mitteilen, daß ich soeben die Taufscheine des Jakob Renisch und seiner Eltern sowie den Trauschein seiner Eltern in Hennersdorf am Queis (Bezirk Liegnitz) erhalten habe. Sollten Sie Abschriften brauchen, so stehen Ihnen die Urkunden selbstverständlich immer zur Verfügung. Damit ist die Linie unserer Vorfahren bis 1760 geschlossen."                       

St. Pölten, 13. Juli 1938              Herzliche Grüße von Haus zu Haus

Ihr Dr. Lehner

Dr. Rudolf Lehner war Amtsarzt in St. Pölten und hat 1938 seinen Vetter Franz Renisch in Hirm besucht.
Der Arzt ist leider während des Krieges ( 1943 ) gestorben - und so kam es zu keinem Wiedersehen mit dem in der Deutschen Wehrmacht verpflichteten Vetter F. Renisch. Es kam nur noch zu einer anderen Begegnung:Mit Dr. Josef Lehner, Universitätsprofessor der Med. Fakultät (Histologie) in Wien; wohnhaft in der Staudgasse 3, 1180 Wien.

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Und so beginnt die Familiengeschichte:

"Der Junggeselle Johann Michael Bernardus Franziskus R ö n i s c h, geb. am 29.Juli 1764 in Hennersdorf, Sohn des Häuslers und Händlers Anton Rönisch, ehelicht am 9. November 1785 die Jungfrau Maria Rosina Theresia Ottön, eheliche Tochter des Bauers Elias Otto..." Wieso ´Otto´ und ´Ottön´ ?

Johann Jakob R ö n i s c h , geb. 1795 ( Tauftag 23. Aug. 1795 )in Hennersdorf, Sohn des Johann Michael Bernardus und der Maria Rosina Theresia, ehelicht am 1. Juli 1824 die 20 Jahre alte Magdalena Mayr aus Großhöflein / Burgenland

Paul R ö n i s c h, geb. am 24. November 1833 in Großhöflein, Sohn des Jakob Rönisch und der Magdalena Mayr, ehelicht am 15. Februar 1865 Theresia Pfluger aus H i r m ( Pfarramt Kleinfrauenhaid ) ; es ist der Vater von Josef Renisch, ( geb. am 4. Feb. 1869 ), dem Vater von Franz Renisch ( geb. 27. Jänner 1914 ). Und über diesen Paul Renisch kommt die Verwandtschaft zur Familie Lehner: Er zeugt vor seiner Übersiedlung nach Hirm mit Maria Lehner aus Kleinhöflein ein uneheliches Kind - und daher kommt die ´Vetternschaft´. Was noch unklar bleibt : Wie kommt Johann Jakob Rönisch aus Hennersdorf nach dem burgenländischen Großhöflein - und wieso heißt dieser Johann Jakob R ö n i s c h , Bindermeister, im Trauungsschein der Pfarre Großhöflein Jakob R e n n i s c h ...? 

Eine Schreibweise, die wir alle der Familie dann bis 1927/28 beibehalten haben ; bis 1927/28, weil mein strenger Klassenvorstand in der Hauptschule Eisenstadt mich als Dummkopf bezeichnet hat, ´der nicht einmal seinen Namen richtig schreiben kann´, weil in den vorgelegten Dokumenten es nur mit einem ´n´, also ´Renisch´ heißen muß ... Es gelang mir, meine Familie umzuspulen - bis auf meinen Bruder, der über seiner Bäckerei bei ´Rennisch´ noch lang blieb; erst seine Söhne zogen nach - und so heißen wir alle ´R e n i s c h´;

Der N a m e Rein(i)sch, Renisch, Reintsch, Rentsch(ke) : schlesisch-sächsische Kurzform zu Reinhold bzw. Reinhard, mit slawischer Endung ´-isch´(-usch): Renczco = Reynhard v. Gausk, Hofrichter, 1353 Liegnitz ; Reyncz Koch, 1372 Breslau; Enderlein Reynsch 1445 Görlitz; Fridl Reinisch, 1348 Brünn (vergleiche ´Heinisch´zu ´Heinrich´!) . Hennersdorf/Sachsen steht in den ´Rönisch´- Dokumenten : Kurfürst Friedrich August III. (1763 - 1827) schloß sich 1806 Napoleon an, wurde Ende 1806 ´König von Sachsen´ (Friedrich August I) und erhielt 1807 das Herzogtum Warschau dazu.

Franz Renisch, 1060; Mariahilfer-Straße 125/16    Tel: 01/596 43 02
Und so beginnt die Familiengeschichte