Erinnerung ist das einzige Paradies,
woraus wir
nicht vertrieben werden können,
belehrt uns
Jean Paul - und die Erinnerung an meine
Kinderjahre im Hirmer Elternhaus
ergibt eine Summe von Paradiesen:
Da gab es Äpfel-, Birn-, Zwetschken-,
Marillenbäume, die im Frühling ihre
Farbwunder in Hof und Garten zauberten,
besummt von hunderten Bienen;
im Herbst aber verschwenderisch ihre
Köstlichkeiten bis zum Kinder-Bauchweh zur
Erde tropften,
wo piepsende Gelbknäuel-Kücken (Buserl)
nach ihnen pickten, behütet von
gackernd-besorgten Mutter-Hennen,
während Familienoberhaupt Hahn vom
Misthaufen-Ausblick Wache hielt...;
Hund Burscherl, die Katzchen Muschi und
Mausi, die Häschen murmmelnd im nahen
Hasenstall, die Kalberl mit ihren
bussifreudigen Knutschschnauzerln und die
Schwalberl über der Stalltüre malten fast
vollkommen das Paradies ins Haus ...
Fast, denn noch fehlten die Musikanten,
die Wuli-Gänschen mit ihrem Geschnatter
(Vater liebte sie nicht, weil diese
Gack-Artisten den Hof mit ihren Geschlatze
tapezierten...).
Diese sechs grün-lackierten Schnatterer waren
meine Edeltruppe, weil sie auf mich 5jährigen
bereits hörten und ich ihre Sprache zu
verstehen glaubte -
die Schnatteratei...
In dieser Sprache nun ist dieses Buch bis auf
Seite 164
-Schluß mit dem Geschnatter...!-
geschrieben und wechselt dann
ins
Normal-Deutsch über ...
Vielleicht schnattere ich streckenweise zu aufdringlich-eitel von Renisch,
seiner Auserkorenheit
-Der Ruhm, wie jede Schwindelware,
hält selten über tausend Jahre/R. H. Bartsch -
und Sie fluchen mit Prophet Amos
Tue weg von mir das Geplärr deiner Lieder! -
nur:
Mit dem Renisch wird auch der
Burgenländer mitbeschnattert -
und dazu kann die Heimat dümmlicher Witze
nie genug auf den Pedalen zum
fortgesetzten Fortissimo stehen...
Renisch